Schillerfalter
Schillerfalter, wie unser Uri, heißen so, weil das Blau ihrer Flügel je nach Blickwinkel und Lichteinfall mal auftaucht und mal verschwindet. Es schillert geheimnisvoll.
Das Blau erinnert an einen Computer-Bildschirm und den Einband meines Romans „Sofies Spiegelwelt“. Dieser Roman spielt in den Tagen ab dem 15. Juni. Das ist der Zeitraum, in dem Schillerfalter für wenige Wochen leben. Warum das so ist, wirst du wissen, wenn du „Uri durch den Spiegel“ ganz gelesen bzw. gehört hast.
Schmetterlinge sind wohl die einzigen bei uns Menschen wirklich beliebten Insekten. Das liegt daran, dass sie – in unseren Augen, denn selbst nehmen sie die Farben nicht wie wir wahr – so schön sind. Ansonsten bezeichnen wir die Insekten zumeist als hässlich (sogar die Schmetterlinge, die wir Motten nennen), lästig (wie Fliegen) oder gar gefährlich, da einige auch Krankheiten übertragen, etwa die Zecken.
Schönheit ist aber keine gute oder schlechte Eigenschaft von etwas, sondern unsere Empfindung.
Die Schillerfalter heißen wissenschaftlich Apatura. Bei uns gibt es den großen (A. iris) und den kleinen (A. ilia) Schillerfalter. Sie gehören zu den Edelfaltern.
Dabei mag es nicht jeder von uns edel finden, dass der männliche große Schillerfalter in seinem kurzen Leben gerne an Pferdemist, Hundekot oder toten Schnecken saugt. Doch wir sind es, die uns ekeln, weil wir uns anders ernähren müssen, und Ekel ein Schutz vor falscher Ernährung ist.
Bei unserem Gaukler der Lüfte ist es halt anders und mit einem Stück richtig gammligem, stinkigen Käse würden wir Uri (der übrigens seinen Namen von Ureda hat, nicht von einem Schweizer Kanton, auch wenn’s dort Käse gibt) ungeheuer erfreuen.
Seine Vorliebe kann mit etwas Glück zu einem schönen Erlebnis für uns werden. Da Schillerfalter auch gerne unseren Schweiß riechen und lecken, fliegen sie gegebenenfalls sogar auf unsere Hand. Bei bis zu 7 cm Spannweite, ein toller Anblick!
Schöne Anblicke von Schillerfaltern, ihren Raupen und Eiern findet man hier.
Dies ist ein Klickwort zum Hör-, Seh- und Klickbuch “Uri durch den Spiegel” von Karl-Josef Durwen