Aufgabe oder Auftrag
Aufgaben bekommt kein Schüler gerne. Denn sie sind mit Arbeit verbunden. Doch entziehen kann man sich schlecht. Denn eine Aufgabe ist eine Anweisung, die durchzuführen ist. Beim Auftrag ist es ebenso. Was ist der Unterschied?
Der Lehrer stellt eine Rechenaufgabe und beauftragt einen Schüler, das Fenster zu schließen. Die Rechenaufgabe ist knifflig, das Fensterschließen ein Klacks. Es sei denn, es hätte einen komplizierten Mechanismus. Dann wäre das Schließen eine Herausforderung. Ist ein Auftrag also einfacher durchzuführen als eine Aufgabe?
Aber beauftragt man nicht auch einen Architekten zum Hausbau? Das ist eine aufwendige und komplizierte Sache. Und der, der den Auftrag vergibt, kann das selbst gar nicht, während der Lehrer die Rechenaufgabe auch selbst lösen könnte. Ist also der Auftrag eine allgemeine Anweisung und die Aufgabe eine konkrete?
Damit kommen wir weiter. Denn zum Beispiel arbeitet der Minister im Auftrag der Regierung und hat zur Erfüllung dieses Auftrags viele konkrete Aufgaben zu bewältigen. Der Lehrer hat den Auftrag, den Schülern das Rechen beizubringen und stellt ihnen dazu einzelnen Übungsaufgaben.
Der Auftrag hat eine höhere Bedeutung als eine Aufgabe. Oft werden dazu Verträge geschlossen. Und immer erhält man einen Auftrag von einem anderen, während man sich Aufgaben auch selber stellen kann.
Nur komisch, dass einem doch erst etwas gegeben werden muss, bevor man es tragen kann? Denn erst gibt mir die Verkäuferin die Brötchen, die ich dann nach Hause trage. Müsste somit nicht die Auf-gabe vor dem Auf-trag kommen?
Ich gebe es auf, weiter über den Unterschied nachzudenken. Denn das Lösen von Aufgaben kann man aufgeben, Aufträge nur ablehnen oder zurückgeben.
Dies ist ein Klickwort zum Hör-, Seh- und Klickbuch “Uri durch den Spiegel” von Karl-Josef Durwen